5. Januar 2021

Murphys Law: die doppelte Dosis

Am 30.12. schon der Schreck: keine Knete auf dem Konto. Glücklicherweise erreichte ich noch jemanden auf dem Amt, denn obwohl mein Sachbearbeiter nicht da war, konnte ich mit seiner äußerst freundlichen und verständnisvollen Kollegin alles klären. Kohle sollte dann direkt angewiesen werden - klar, das da vor Silvester nix mehr passieren würde (hinsichtlich Buchung der Kasse). Dennoch war es (und das ist seltsam, denn das kam mir noch nie unter) ein sehr nettes Telefonat.

Brrblblrrrrrrrquietschbrrrblllbrrrquietsch - vorgespult ins neue Jahr:

04.01.

Mein Lebensgefährte Mittags um 14:15 Uhr auf die Kasse. Immerhin müsste mal ein bissi was eingekauft werden. Ab an den Kontoauszugsdrucker und - schwupps - Karte eingezogen. Gesperrt. 

Ab hier folgte ein Hickhack an Lauferei: erst ab in die Hauptfiliale, die ca. 2 km weit entfernt ist, dort wurde direkt akzeptiert, das

 

1. ich aufgrund meiner Erkrankung keinesfalls persönlich vorstellig werden kann und

2. wurden sowohl meiner, als auch der Ausweis meines Schatzes (obwohl beide abgelaufen) als gültig anerkannt, um die Karte freizugeben.

Die Dame in der Filiale sagte, die Karte sei nicht gesperrt - also sie war es, für ein paar Stunden jedenfalls. Doch dann kam Geld aufs Konto, und - zack - Sperre aufgehoben. Ihr Chef teilte der Filiale, in der die Karte eingezogen worden war, direkt mit, das die Karte freigegeben sei, und man sie einfach aus dem Kontoauszugsautomaten rausholen und übergeben könne.

Also ab zu der Filiale hier direkt um die Ecke (ca. 200 m Entfernung). Hier stellte sich dann die Thusnelda quer: sie könne die Karte ohne Vollmacht nicht aushändigen. Nun zur Kernaussage:

"Ich kenne die Frau Sowieso doch gar nicht. Ihre Freundin muss also persönlich hierher kommen, um sich zu verifizieren. Sie muss dann auch die Maske runterziehen, damit ich sie sehen kann."

Mein Lebensgefährte versuchte ihr zu erklären, was man unter MCS versteht und das man - vor allem jetzt, in Zeiten von Covid-19 - keinen Risikopatienten zwingen darf, vor die Tür zu gehen... geschweige denn die Schutzmaske vom Gesicht zu nehmen.

AAAARRRGGGHHH!

Zitteranfälle von zu vielen Adrenalinschüben vor Wut und Angst übermannten mich immer wieder - über mehrere Stunden hinweg. Nach endlosem Warten erreichte ich dann endlich die Tussi aus der Filiale um die Ecke. Ich erklärte ihr, das ich aufgrund meiner Erkrankung zur Hochrisikogruppe zähle und mit Sicherheit nicht das Risiko eingehe, eine Bank zu betreten. Ganz zu schweigen davon (wie es ihr ja schon erklärt wurde) ohne Mund- und Nasenschutz. (Ganz davon abgesehen, das ich bereits seit 6 Jahren diesen Schutz benötige, da ich sonst unter schlimmsten Symptomen leide - die stunden-, tage- und sogar wochenlang anhalten können.) - Zur Erklärung: natürlich keinen Spuckschutz, sondern ein richtig dickes Tuch, das bis auf die Augen mein Gesicht bedeckt, und das ich vor Mund und Nase pressen, somit beidhändig richtig festhalten muss, damit ich die schlimmsten Symptome abwenden kann. Vor die Tür gehen also absolutes No-Go!

Ganz geile Aktion (Obacht! Sarkasmus!) war, das die Tante irgendwie zwischendrin immer wieder lange Schweigephasen einlegte, in denen ich nicht wusste, ob sie a) noch am Telefon, b) die Leitung zusammengebrochen, c) sie eingepennt oder d) einem klösterlichen Schweigeorden beigetreten war.

Die Lösung letztendlich war ganz einfach: sie schicken die Karte einfach zu. Ha, hahahahahaha, hahaha! Und das ganz ohne Verifizierung! Ha, hahahaha!

Obacht! Nochmal Sarkasmus! Natürlich haben mein Lebensgefährte und ich die eigentliche Kartenbesitzerin im Keller angekettet und wollen die fette Knete vom Amt für uns abzocken! Wir wollen uns dann auf die Cayman Islands absetzen und richtig krass leben, aber das muss ja von der Kasse keiner erfahren!

Die drei Stunden, bis die Sache endlich geklärt werden konnte, fühlten sich an wie drei Tage... 

Übrigens: warum die Sperrung der Karte erfolgte?! Ganz einfach: am letzten Buchungstag 2020 (nämlich dem 30.12.) waren keine Kröten auf dem Konto. Macht ja Sinn, wurde ja nix überwiesen. Dafür aber wurde abgebucht - nämlich die Kontoführungsgebühren für drei Monate. Somit also im Minus. Und wegen den paar Ocken wurde einfach mal gesagt, das die Karte eingezogen werden muss.

Der Un-Witz des Tages: um 14:20 (also exakt 5 Minuten, nachdem Schatz den Auszug holen wollte) ging die Kohle aufs Konto ein, und die Karte war um 15:30 Uhr schon wieder entsperrt...

An dieser Stelle kann ich nur folgendes zitieren:



3 Kommentare:

  1. Da du kein Ire bist, erklärt das wohl so einiges. 😉

    Das du das immer so schreiben kannst, als würdest du selber drüber lachen, finde ich bewundernswert! 👌 Dabei war das doch der totale Schock für dich. Oder hast du Sarkasmus studiert?

    Schlimm ist, das immer die Kleinen unter diesen Massnahmen leiden müssen. Und das Banken nicht monatlich die Gebühren abziehen, ist ja auch so ein Ding. Das ist natürlich Absicht, sonst wird ja nix verdient am kleinen Mann.

    Die Aussage der Tante von der Sparkasse finde ich persönlich die Höhe. Klar macht sie nur ihren Job, aber 'Kundenbetreuung' beinhaltet auch Einfühlungsvermögen. Sollte jedenfalls. Einfach unter aller Sau!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ich denke über sowas gar nicht mehr nach. Das ist eben, wie es ist. So sehr mich das in diesen Momenten mitnimmt, so schlimm der Schock/Schreck auch ist - das geht nach einigen Tagen Ruhe wieder vorbei. Es hat sich ja zum Glück (vielleicht doch innerlich ein Ire? 😜) alles schnell erledigt. Somit konnte mein gebeutelter Körper diese unendlich vielen Adrenalinschübe verarbeiten und meine kleine Seele das auch recht gut wegstecken. 🐷 gehabt!

      Löschen