1. Oktober 2020

Es könnte ja schlimmer kommen...



 

... oder auch nicht?! Um das ungefähr geht's im Streifen "Nicht mein Tag". 



Worum geht's denn jetzt in echt? 

Till Reiners führt ein spießiges Leben: Bankjob, Frau, Kind, Familienauto mit Sicherheitssitz, Anzug mit Hemd und Schlips. Und endlose Langeweile. Till ist total unzufrieden und hat eigentlich so gar keinen Bock mehr auf das alles. Aber: einer muss ja die Brötchen verdienen, bis vielleicht möglicherweise eventuell vielleicht die Handtaschenkreationen seiner Frau und ihrer besten Freundin mal zu Erfolg kommen und einen Vertrieb finden. Durchhalten und stur weitermachen ist also für Till angesagt.

Dann sitzt er eines Morgens einem Kunden gegenüber, der ihm aller sowieso schon kaum noch vorhandenen Illusionen beraubt: so ein rockig aussehender Typ, irgendwie schlampig, der ihn um einen Kredit anhaut. Davon will er sich nämlich seine Traumkarre kaufen und mit seiner Perle mal richtig nett Urlaub machen. Aber da keine Sicherheiten vorhanden sind, lehnt Till - pflichtbewusst wie er nunmal ist - dieses Anliegen ab. Der Kunde zieht wütend von Dannen.

Der Rest ergibt sich von selbst: einen Tag später wird die Bank überfallen. Da der Fluchtwagenfahrer die Kurve kratzt, sieht sich der Bankräuber gezwungen, eine Geisel mit Auto zu nehmen. Und da bietet sich dann sogar Till freiwillig an. Kurz nach der Flucht aus der Bank wird klar, wer sich da die Knete geklaut hat: Nappo - nämlich genau der, dessen Kredit Till abgelehnt hatte.

Es ist nicht so, das die beiden sich so richtig näher kommen. Für Nappo ist Till ein absolutes Weichei, ein Warmduscher erster Güte. Aber Till, nachdem er die erste Panik weggesteckt hat, rutscht mehr und mehr in Nappos Welt - vor allem durch den Suff. Denn Till verträgt nicht wirklich Alkohol, und jetzt endlich kann er mal wieder die Sau rauslassen. Und das macht er richtig gründlich...


Paar persönliche Worte dazu:

Der Film ist geil, weil er mit geschlechtlichen Klischees spielt. Ich bin echt kein Axel Stein Fan, aber in diesem Streifen hat er seine Paraderolle verpasst bekommen, die er mit Bravour meistert. Moritz Bleibtreu als Nappo ist gewohnt geil, und seine ablehnende Haltung dem Spießer Till gegenüber ist so richtig nachvollziehbar. Doch besonders erwähnenswert ist hier "die Perle" Nadine, Nappos Herzdame, gespielt von Jasmin Gerat. Sowas von ein Hingucker mit ihrem rotzfrechen Selbstbewußtsein und ihrer abgefahrenen, lässigen Weiblichkeit. Dieses Dreiergespann fand ich von Anfang an hinreißend! 

Trotz der oftmals auf Plattformen schlechten Kritik von irgendwelchen Leuten (ich meine, runtermachen kann ja jeder, aber ob man deshalb wirklich ein Kritiker ist steht ja wohl auf einem anderen Blatt!) habe ich mir den Spaß an dem Film nicht nehmen lassen. Im Gegenteil: Hier wird so richtig auf die Kacke gehauen, ein derber Spaß der so richtig auf die Kosten von anderen geht. Das muss man auch abkönnen und sich hin und wieder einfach mal genüsslich reinziehen. Politisch korrekt kann ja jeder, um in der Sprache der Zeit zu bleiben. Sich aber genau darüber lustig zu machen, das ist dann wieder wie die Sache wie mit dem Kaninchen am Spieß*... aber das seht ihr dann selbst, wenn ihr euch den Streifen reinzieht. 

*Zitat: "Nur vom Hingucken wird kein Braten drauß!"

In diesem Sinne: viel Spaß. Und zieht euch vorher schon mal ein paar Bier rein. Oder macht ein Trinkspiel bei Film: sobald Nappo grummelig oder wütend wird, immer einen zischen (wahlweise immer dann, wenn Till rumschreit). Na dann Prost!^^ 🍻










Und hier noch was auf die Ohren:

5 Kommentare:

  1. Einfach mal abhaken unter dumm gelaufen. ✓

    😜

    Genialer Film! Mit gefällt der besser als 'Bang Boom Bang'. Kann echt sein, das es an Bleibtreu liegt. Stein Fan bin ich nämlich auch nich.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja, komischerweise gibt es Kultfilme, die ich gar nicht so als "Kult" betrachten kann. Dafür habe ich dann eben meine eigene Kultfilm-Liste. 😜 Und dieser Streifen steht absolut drauf!

      Löschen
    2. Japp, sowas hab ich auch! 😎 Aber so echte Kultfilme gibt es an sich auch wenige. Nur weil ein Film alt ist, muss er noch nich Kult sein. Und nur weil ein anderer Zeitgeist vermittelt wird auch nicht. Ich finde so eine als ''Kult'' deklarierte Streifen mittlerweile einfach überholt resp. angestaubt. Da gehört dann der Stempel 'Kult' wieder aberkannt.

      Löschen
    3. Naja, "Kult" als Zeichen der Anerkennung kann ja unter mehreren Aspekten einem künstlerischen Werk verliehen werden: weil es vorausschauend/visionär ist; weil es es eine besonders klare/gezielte Aussage darstellt; weil es eine einzigartige Machart besitzt... Insofern einen Kultstatus aberkennen ist nicht machbar, da es immer Menschen gibt, die ein bestimmtes Werk als "Kult" betiteln und man das auch nicht an definitiven Punkten festmachen kann. - Das ist alles rein subjektiv. Kult ist es für den einen, für den anderen eben nur Scheißdreck. 😜

      Löschen
    4. Dazu kann ich nur sagen ... nää, pass auf. Ich poste emojis, und du errätst um welchen Kult-/Schundstreifen es sich handelt:

      🦈🌪
      🦈🦈🌪
      🦈🦈🦈🌪
      🦈🦈🦈🦈🌪
      🦈🦈🦈🦈🦈🌪
      🦈🦈🦈🦈🦈🦈🌪

      So, da haste erstmal zu tun! 🤣 Viel Glück!

      Löschen